Der 2016er Jahrgang im Rheingau
Dauerregen und Sonnenbrand , Winzer im Wechselbad der Gefühle, Wettergegensätze stellten die Winzer vor vielfältige Herausforderungen, ein neidischer Herbst
Das Jahr begann - wieder einmal - mit einem viel zu milden Winter. Die 2015er Trauben, die für eine Eisweinlese vorgesehen waren, schienen schon fast verloren, als es am 18./19. Januar doch noch ausreichende Minusgrade unter minus 10 Grad gab. Im Endergebnis wurde der Winter aber zum zweit-wärmsten seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Rheingau vor mehr als 130 Jahren.
Was sich aber als viel wichtiger erweisen sollte: Das Jahr begann auch ungewöhnlich nass - und sollte es auch bis in den Sommer hinein bleiben. Zunächst waren die überdurchschnittlichen Regenmengen noch äußerst willkommen, da nach dem extrem trockenen Jahr 2015 die Wasserreserven im Boden wieder aufgefüllt werden konnten. Nachdem dann aber auch der April noch einmal sehr nass ausfiel und von Mitte Mai bis Ende Juni fast täglich Regen - häufig sehr ergiebig - über den Rheingau hinweg zog, drohten die Hoffnungen der Winzer im Regen zu ertrinken.
Weinberge, in denen Pflanzenschutzmaßnahmen aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen nicht termingerecht durchgeführt werden konnten, litten unter massivem Pilzbefall, der sich später in Ertragseinbußen bis zum Totalausfall äußern sollte. Ende Juni hatte sich schon ein Regenüberschuss von 150 mm aufgebaut - was der durchschnittlichen Niederschlagsmenge von drei Monaten entsprach. Dort, wo Blätter und Trauben die schwierige Zeit unbeschadet überstanden, folgte ein spätes, nicht mehr erwartetes Herbstwunder: Juli, August und September fielen viel zu trocken aus; die Sonne, die sich lange Zeit sehr rar gemacht hatte, erfüllte (Juli) und übertraf (August und September) die Erwartungen, sechs Wochen lang lagen die Temperaturen fast durchweg deutlich über den Normalwerten.
Nach einem zeitlich normalen Reifebeginn in den letzten Augusttagen führte der - im Rheingau - wärmste September seit Menschengedenken dazu, dass sich die Trauben bestens entwickelten, Krankheiten plötzlich kein Thema mehr waren und die gefürchtete Kirschessigfliege bei Hitze bis 35 Grad Celsius und Trockenheit förmlich schlapp machte. Die erfreulich positive Entwicklung konnten auch Regenfälle in den ersten Oktobertagen nicht mehr zunichtemachen, die Trauben beeindruckten durch einen sehr guten Gesundheitszustand, der plötzlich noch viel Luft nach oben zuließ.
Die Mostgewichte nahmen schnell zu, um schließlich sogar das hohe Niveau des 2015er Jahrgangs zu erreichen. Manche Winzer begannen schon Mitte September mit der Lese früher Sorten, einige zum Monatsende auch schon mit dem Riesling - und verschenkten dabei mitunter noch einiges vom großen Potenzial des Jahrgangs 2016. Wer sich noch in Geduld übte, durfte sich schließlich neben hohen Mostgewichten auch über eine erfreuliche Steigerung der Trauben-Aromatik freuen.
Sowohl im Weißwein- als auch im Rotweinbereich können wir uns auf qualitativ hochwertige Weine des Jahrgangs 2016 freuen, die sich sowohl durch ihre Fruchtigkeit als auch durch Schmelz und Fülle auszeichnen werden.
Detailangaben | |
Restsüße | 6,6 g/l |
Fruchtsäure | 5,4 g/l |
Alkohol | 14,0 % vol |
Anbaugebiet | Rheingau |
Land | Deutschland |
Abfüller | Winzer von Erbach eG |
Inhalt pro Flasche | 0,75 Liter |
Hinweis auf Allergene | enthält Sulfite |
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